Chinas neues Angriffs-U-Boot wird vor Taiwan stationiert | STERN.de

2022-08-19 21:55:45 By : Ms. charlene chen

Das neueste und gefährlichste U-Boot der chinesischen Marine wurde im Juli in Dienst gestellt, nun wurde es der Flotte zugeteilt, die für das Operationsgebiet um Taiwan zu ständig ist, berichtet Naval News. Das Boot ist eine Weiterentwicklung der Yuan-Klasse Type-039A und wird konventionell angetrieben, vermutlich handelt es sich um die dritte Generation, dem Type-039C. Zwischen Stapellauf und Übernahme in den aktiven Dienst lagen nur ein Jahr.

Eine Besonderheit ist die Form des Turms. Er wurde mit Stealth-Technik entworfen, um bei Überwasserfahrt die Radarsignatur des Typs zu reduzieren. Das abgewinkelte Design des Turms ähnelt dem schwedischen U-Boot der A26-Klasse. Nach dem schwedischen U-Boot der Klasse A26 ist China das zweite Land der Welt, das ein U-Boot mit so starken Winkeln am Turm baut. Es ist möglich, dass Peking das schwedische Design direkt kopiert hat. Chinesische Experten weisen aber darauf hin, dass die Kopie dann in Blitzgeschwindigkeit angepasst und gebaut worden sein muss. Schließlich sei das erste Boot Type-039C bereits 2021 von der Werft fertiggestellt worden, während erst ein Jahr später mit dem Bau des ersten A26-Boots in Schweden begonnen wurde und es nicht vor 2027/28 fertig sein dürfte.

Obwohl Type-039C mit Diesel betrieben wird, kann es durch seine Air Independent Power (AIP) Technik mehre Tage lang tauchen, bevor es zum Schnorcheln an die Oberfläche kommen muss. Ein spezieller Generator verbrennt dann flüssigen Sauerstoff und Diesel, und treibt so Generatoren an - entweder für den Antrieb oder zum Laden der Batterien. Es wird spekuliert, dass folgende Generationen der Yuan-Klasse auf den Generator zugunsten leistungsfähiger Batterien verzichten könnten. Um selbst Gegner aufzuspüren, zieht das Boot ein fortgeschrittenes Sonar hinter sich her. Neben dem Schleppgeschirr verfügt das Boot über eine neue schalldämpfende Beschichtung.

Naval News gibt an, dass das U-Boot neben älteren Booten der gleichen Klasse auf der U-Boot-Basis Daxie Dao stationiert ist. Dieser Stützpunkt wird von einem felsigen Archipel geschützt. Damit liegt es nahe an Taiwan. Taiwan selbst verfügt nur über vier weitgehend veraltete U-Boote, baut aber bereits an einer neuen Generation. Die Entwicklung von Type-039C zeigt, dass China nicht wie die USA allein auf Atom-U-Boote setzt, sondern auch seine Flotte von konventionellen Booten vergrößert, auch wenn sie Einschränkungen unterliegen. Auch mit AIP-Technologie reichen die Tauchzeiten nicht an die von Atom-U-Booten heran. Im kleineren Rumpf können zudem keine senkrechtstartenden Waffen installiert werden. Die Bewaffnung von Type-039C besteht aus Torpedos und YJ-18-Überschall-Anti-Schiffs-Raketen. Der Überschall-Marschflugkörper YJ-18B hat eine Reichweite von über 500 Kilometern.

Der Vorteil der konventionellen U-Boote besteht darin, dass sie unter Wasser leiser sind und sich insbesondere in Küstengewässern besser verbergen können. Dazu sind sie billiger und können schneller gebaut werden. Westliche Experten nehmen an, dass Peking bis 2025 eine Flotte von 25 Booten des neuen Typs beschaffen wird.

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